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Zusammenfassung
„Don’t be evil“ lautet Googles Motto. Doch manch kritische Stimme sieht in dem Konzern aus Mountain View nur einen Monopolisten, der eher gegenteilig handelt. Ein Monopolist, dessen scheinbar einziges Ziel das Sammeln von Daten ist, welche sich anschließend monetisieren lassen und Datenschutz nur eine nebensächliche Rolle zu spielen scheint. Ob Smartphone, Websuche, Internetanbindung, Navigation und seit einiger Zeit auch medizinische Bereiche, an Google scheint kein Weg vorbeizuführen.
Autor Thomas Schulz versucht einen anderen Blickwinkel auf Google zu liefern, direkt aus dem „Herzen“ des Unternehmens selbst. Der Silicon-Valley-Korrespondent des SPIEGEL spricht in „Was Google wirklich will“ mit Google Größen wie Larry oder Astro Teller, Leiter von Googles internen Forschungsabteilung „X“.
Schulz schildert die vorherrschende Philosophie, dass es Google in erster Linie nicht immer um die Monetisierung ginge, vielmehr möchte man das Leben der Menschen verbessern, z.B. durch die Anbindung an das Internet in nicht ausgebauten Regionen der Erde (Projekt Loon). In der Denkweise von Google werden solche und ähnliche Projekte nach einiger Zeit von alleine profitabel.
Persönliches Fazit
Insgesamt liefert „Was Google wirklich will“ (korrekt wäre inzwischen ja eher „Alphabet“) einen interessanten Einblick in Nahaufnahme auf Google. Dennoch bleibt das von Schulz gezeichnet Bild eines oft missverstandenen Weltverbesserers aus meiner Sicht an einigen Stellen zu einseitig und zu wenig kritisch. Leider wird selten bis gar nicht hinterfragt, wie die sich resultierende Omnipräsenz des Konzerns trotz aller (derzeit) guten Absichten ausnutzen lassen könnte, z. B. wenn der Druck von Kapitalgebern größer oder Wechsel in der Führungsetage durchgeführt würden.
Es ist nicht meine Absicht, ein düsteres Bild zu zeichnen. Auch ich halte Google bzw. Alphabet für ein wirklich sehr spannendes Unternehmen, dass den meisten von uns den Alltag auf verschiedene Arten erleichtert. Dennoch hätte ich mir bei diesem Buch eine etwas kritischere Haltung seitens des Autors gewünscht, die einen stärker analysierenden als beschreibenden Charakter hat.
Disclaimer: Vielen Dank an den PINGUIN Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider und ich wurde für den Artikel nicht vergütet.