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Ausgangssituation
Nach dem Update auf die aktuelle Version 2.10 des Vivaldi Browser konnte ich diesen auf meiner Windows 10 Maschine nicht mehr starten.
Eine kurze Recherche im Web ergab, dass dieses Verhalten im Zusammenspiel mit einigen AntiVirus Produkten wie beispielsweise Norton Security von Symantec auftritt.
Die Ursache: Renderer Code Integrity und das Verhalten von AntiVirus Produkten
Die Ursache liegt in einem Feature, dass Google mit Chrome 78 bzw. Chromium eingeführt hat. Ein Feature namens Renderer Code Integrity soll im Browser einen zusätzlichen Schutz liefern. Es soll verhindert werden, dass unsignierter Code die Kontrolle des Rendering-Prozesses übernimmt.
Die Folge war allerdings, dass viele Windows 10 User Abstürze des Browser verzeichneten („Aw Snap“ Meldungen). Zuletzt beobachtete ich dieses Phänomen auch im Vivaldi, der ja die Chromium Engine nutzt.
Und warum tritt das Problem im Zusammenspiel mit AntiVirus Produkten auf? Neben Schadsoftware schleusen ironischerweise ausgerechnet einige AntiVirus Produkte unsignierten Code in die Chrome Engine, wie das Chrome Team in einem Forum-Tread schreibt.
Folgende Produkte sind mindestens betroffen
- Palo Alto Traps
- PC Matic
- Print Audit
- Symantec Endpoint Protection (vor 14.2) und Norton Internet Security
Lösung bzw. Workaround für das Problem
Während es für Symantec Endpoint Protection mit der Version 14.2 bereits ein Update gibt, war die Norton Internet Security Suite bei mir auf dem aktuellsten Stand. Es scheint also hier noch kein Update zu geben. Das Chrome Team hat in Google Chrome die Funktion vorübergehend deaktiviert.
Im Fall der Chromium Engine von Vivaldi scheint es jedoch nicht der Fall zu sein. Bleibt aktuell nur die Möglichkeit, auf den Workaround zurückzugreifen: Das Feature Renderer Code Integrity beim Start des Browser zu deaktivieren.
Dazu passt Du die Verknüpfung wie folgt an und erweiterst den Verweis auf die EXE-Datei um einen Parameter
--disable-features=RendererCodeIntegrity