Exibitionismus im Web: Das Web 2.0

Mit dem Schlagwort “Web 2.0” ging ein Ruck durch die unendlichen Weiten des World Wide Webs. Nützliche Dienste um Bookmarks zu speichern, Kontakte in den verschiedensten Social Networks zu den unterschiedlichsten Themen zu knüpfen oder ein eigenes Blog zu betreiben gehören zu den Eckpfeilern der neuen “Generation Web 2.0“.

Doch ein bisschen was von Exibitionismus hat es auch, oder? Vor ein paar Jahren noch versuchte man nach Möglichkeit stets unerkannt im Web zu bleiben und seinen Namen und Herkunft mit extravaganten Nicknames zu verschleiern.

Und Heute? “Jünger” der “Generation Web 2.0” haben keine Hemmungen ihren vollständigen Namen (und Adresse) den unendlichen Weiten des Netzes zu präsentieren. Es geht sogar noch weiter: Man schreibt, was man gerade macht, wan teilt der Welt mit, wo man sich aufgehalten hat und wo man sich gerade aufhält. Man berichtet über die eigenen Lieblingsorte und empfiehlt sie anderen. Zig Möglichkeiten und mehr gibt es mittlerweile mit den unzähligen Diensten, die man bereits jetzt schon nicht mehr zählen kann.

Schlimm, dass das Web 2.0 so offen ist? Kann man so und so sehen. Zum einen ist es meines Erachtens durchaus positiv, dass ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Da das Web nun mal virtuell und nicht real ist, kann ich mir über meinen “Gegenüber” ein besseres Bild machen, ihn oder sie mir besser vorstellen. Ich lerne neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen. Also schon eine schöne Sache – eigentlich.

Doch leider gibt – oder wird es sicherlich bald – es wie überall auch hier schwarze Schafe, die die Offenheit der User zu ihren Zwecken ausnutzen wollen. Adressen stehlen und uns mit Spam und “Postkastenspam” zumüllen, weil sie das Dollarzeichen in den Augen haben und ihren Profit darin sehen. Nutzerprofile erstellen, verkaufen und was man sonst noch so alles mit den Daten anstellen kann.

Was also tun? Doch nicht so offen sein im Web? Meines Erachtens sollte man ein wenig abwägen, sich vielleicht nicht bei jeden x-beliebigen Dienst anmelden und nicht unbedingt bis ins letzte Detail alle Daten angeben. Zudem sollten entsprechende Dienste sich den Datenschutz der User als Primärziel setzen und vor so manch andere Priorität stellen.

Miesepeterei? Nein, ich denke nicht. Offenheit ist gut, aber ein gewisses Misstrauen und ein wenig Vorsicht können nicht schaden im neuen Web.

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3 Kommentare

  1. Hallo.

    Ich stimme Dir da absolut zu! Nur finde ich manchmal, dass Web2.0 Nutzer nicht nur ein bisschen zu Exhibitionismus neigen, sondern extrem extrem in diese Richtung tendieren. Besonders manche eigentlich peinliche Videos hätten vielleicht doch nicht online gehört. Und der Witz ist ja: Ist das einmal im Netz, dann isses immer im Netz.

    Allein schon die Vorstellung dass mich meine zukünftigen Arbeitgeber evtl. mal googeln könnten, lässt mich da doch ein bisschen vorsichtig werden.

    Viele Grüße,
    Simon.

  2. Hallo Simon,

    das stimmt. Wie das mit den Videos ist, gab es ja letztens im TV bei einem Test zu sehen, wo sich vom Redaktionsteam erstellte “peinliche Szenen” rasant verbreiteten.

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